KIM Publications
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An dieser Stelle finden Sie Abstracts von Forschungsarbeiten in deutscher Sprache, die im Kontext der Arbeit des KIM-BW erstellt wurden.
Expert-guided approaches to complementary interventions for common side effects of cancer therapies: a practice-based perspective from integrative oncology centers in Baden-Württemberg, Germany
Expertengeleitete Ansätze für ergänzende Interventionen bei häufigen Nebenwirkungen von Krebstherapien: eine praxisorientierte Perspektive aus integrativen Onkologiezentren in Baden-Württemberg, Deutschland
Autoren
Marcela Winkler*, Thomas Breitkreuz, Jürgen Brust, Stefanie Frenzel, Julia Gottfried 5Wolfgang Heyl, Stefan Hiller, Ralf-Dieter Hofheinz, Meike Jocher, Elke Kaschdailewitsch, Hans Lampe, Maria Livas, Heike Mönnich, Claudia Raichle, Jane Reutter, Jens-Paul Seldte, Sigune Singer-Bayrle, Theresa Wagner, Anne-Kathrin Weise, Klaus Kramer*
Abstract
Einleitung:
Krebspatienten leiden häufig unter erheblichen Nebenwirkungen onkologischer Therapien. Daher hat die Arbeitsgruppe Onkologie des Kompetenznetzwerks Integrative Medizin Baden-Württemberg (KIM-BW) praxisorientierte Empfehlungen für die integrative Behandlung von chemotherapiebedingter Mukositis (CIM), Übelkeit und Erbrechen (CINV) sowie krebsbedingter Fatigue (CRF) entwickelt.
Methoden:
Zwei Expertengruppen aus Ärzten und Pflegekräften entwickelten therapeutische Empfehlungen unter Verwendung eines interdisziplinären Expertenkonsensverfahrens, das sich an der Delphi-Methodik mit einer standardisierten Bewertungsmatrix orientierte und dabei Ausbildung, Durchführbarkeit, Zeitaufwand, klinische Wirksamkeit, Kontraindikationen und Wechselwirkungen berücksichtigte. Der Konsensprozess wurde durch eine gezielte, nicht systematische Literaturrecherche ergänzt, die in der AWMF S3-Leitlinie zur Komplementärmedizin in der Onkologie, der KOKON-Wissensdatenbank, der Arbeitsgruppe Integrative Versorgung in der Onkologie und PubMed/Medline durchgeführt wurde.
Ergebnisse:
Das Expertengremium bestand aus 21 Fachleuten (14 Ärzte, 7 Pflegekräfte), die alle eine konventionelle Ausbildung mit zusätzlichen Qualifikationen in integrativen Disziplinen hatten. Wir haben 83 Interventionen bewertet. Für jedes Symptom wurden die wichtigsten Empfehlungen ermittelt. Für CIM: Mundspülungen mit Salbeitee, Eiswürfel, Mundspülungen mit Sanddornöl, gefrorene Ananaswürfel und pflanzliches Mundbalsam. Für CRF: Bewegungstherapie, Schafgarben-Leberkompressen, Viscum-album-Therapie, Schlafhygiene mit regelmäßigen circadianen Rhythmen und Hydrotherapie. Für CINV: Akupressur, Ingwer, Aromatherapie, bittere Pflanzenstoffe wie Enzianwurzel und das homöopathische Präparat Nux vomica.
Schlussfolgerungen:
Die vom KIM Oncology Working Group entwickelten Empfehlungen für integrative Behandlungen bieten pragmatische, klinisch fundierte Leitlinien für das integrative Management häufiger behandlungsbedingter Symptome in der Onkologie. Eine prospektive Bewertung der Sicherheit, Wirksamkeit und Umsetzung in verschiedenen Settings ist erforderlich.
The effectiveness and safety of GeloMyrtol® forte in the treatment of acute and chronic bronchitis:
A rapid review of clinical studies
Die Wirksamkeit und Sicherheit von GeloMyrtol® forte bei der Behandlung von akuter und chronischer Bronchitis:
Eine Schnellübersicht über klinische Studien
Autoren
Mohsen Sobh, Mohammad Oli Al Islam, Katrin Vagedes, Rolf Heine, Thomas Breitkreuz, Henrik Szőke, Holger Cramer, Jan Vagedes
Abstract
Einleitung: Bronchitis ist eine weltweite Belastung der Gesundheit, die durch Symptome wie Husten, Auswurfbildung und Atemnot gekennzeichnet ist. Obwohl die Wirksamkeit von GeloMyrtol forte, einem pflanzlichen Produkt, bei der Behandlung von Bronchitis in klinischen Studien untersucht wurde, wurden bisher noch keine Übersichtsarbeiten durchgeführt.
Methoden: Diese Schnellübersicht umfasste eine systematische Suche in PubMed, Cochrane, CINAHL und CAMbase vom Beginn bis Februar 2025 nach klinischen Studien, welche die Wirksamkeit von GeloMyrtol forte bei der Behandlung von akuter oder chronischer Bronchitis untersuchten. Zwei unabhängige Gutachter prüften die gefundenen Artikel auf ihre Eignung und extrahierten die relevanten Daten für die Datensynthese. Das Risiko einer Verzerrung in den eingeschlossenen randomisierten kontrollierten Studien wurde mit dem überarbeiteten Cochrane-Tool zur Bewertung des Verzerrungspotenzials (RoB-2) bewertet.
Ergebnisse: Die systematische Suche in vier Datenbanken ergab 28 Artikel, von denen vier die Einschlusskriterien erfüllten. Diese vier Studien umfassten 1846 Patienten (511 Kinder) mit akuter (drei Studien) oder chronischer (eine Studie) Bronchitis. GeloMyrtol forte reduzierte Hustenverschlimmerungen und den Bedarf an Antibiotika, verbesserte die Atemfunktion und die Konsistenz des Auswurfs und führte im Vergleich zu Placebo zu einer statistisch signifikanten Verkürzung der Symptomdauer. Nebenwirkungen traten selten auf, betrafen hauptsächlich den Magen-Darm-Trakt und klangen spontan ab. Keine Studie untersuchte die Auswirkungen von GeloMyrtol forte während der Schwangerschaft oder Stillzeit.
Schlussfolgerungen: Die orale Verabreichung von GeloMyrtol forte reduziert die Intensität und Häufigkeit der mit Bronchitis verbundenen Anzeichen und Symptome, sofern keine schwere Infektion und keine zugrunde liegende chronische Erkrankung vorliegt.
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